Ursprünglich zur Verwertung alter Brotreste erfunden, zählt der Bread and Butter Pudding heute zu den beliebtesten Süßspeisen in Großbritannien. Ein einfaches Rezept für den englischen Brotpudding mit Butter, Milch, Eiern und Rosinen.

Bread & Butter Pudding – Lieblings-Nachspeise der Engländer

Aus altem Weißbrot, das schon ein wenig trocken ist, kann man nicht nur Croûtons oder Paniermehl machen…die ultimative Verwertung von übrig gebliebenem Brot nennt sich Bread and Butter Pudding und ist das absolute Comfort Food: Buttrig, sahnig, innen wunderbar weich und von oben goldbraun. Der englische Brotpudding schmeckt am besten frisch aus dem Ofen, noch warm, mit ein wenig Sahne oder Vanillesauce serviert – oder einer Kugel Eis.

Ein Dessert aus altem Brot

Eine Nachspeise aus altem Brot? Das hast du vielleicht schonmal gehört. Ofenschlupfer, Kirschenmichel, Scheiterhaufen oder ganz profan Brotpudding: Auch in verschiedenen Regionen Deutschlands kennt man diese Art von Dessert aus Brotresten. Und auch in anderen Ländern der Welt gibt es verschiedene Süßspeisen, die aus altem Brot hergestellt werden:

  • Cold Bread Pudding (USA)
  • Om Ali (Ägypten)
  • French Toast (USA)
bread and butter pudding rezept

Bread and Butter Pudding in England

In Europa gibt es den Brotpudding vermutlich bereits seit dem 11. oder 12. Jahrhundert, in England kam man etwas später auf die Idee, aus alten Brotresten ein Gericht zu zaubern: Seit dem 13. Jahrhundert gibt es dort den Bread Pudding, auch wenn er anfangs unter dem Namen „whitepot“ lief und manchmal nicht mit Butter, sondern mit Markknochen hergestellt wurde.

Eines der ersten Rezepte für Bread and Butter Pudding ist im Kochbuch „The Compleat Housewife“ von Eliza Smith zu finden, das 1727 in London veröffentlicht und sehr schnell zum Bestseller wurde. Fun Fact: Neben der erstmaligen Publikation eines Bread and Butter Pudding Rezepts wurde hier auch zum ersten Mal ein Rezept für Ketchup veröffentlicht.

Bread and Butter Pudding Variationen

Neben dem einfachen Bread and Butter Pudding gibt es diverse Variationen. So geibt es zum Beispiel „The Queen’s Pudding“, bei dem Marmelade sowie eine Baiser-Schicht hinzugefügt werden. Für den ägyptischen Brotpudding Om Ali benötigt man keine Eier, dafür Pistazien. Und manche Rezepte verzichten auf Rosinen und verwenden dafür frische Früchte, wie zum Beispiel beim süddeutschen Kirschmichel.

Welches Brot für Bread and Butter Pudding?

Idealerweise verwendest du einfach das Brot, das du sowieso da hast und dass nicht mehr so ganz saftig ist. Je nach Art der Schichtung und ob du das Brot akkurat schneidest oder in unterschiedliche Stücke zerreisst verhält sich auch die Konsistenz des Bread and Butter Pudding ein wenig anders. Ich habe schon mit den unterschiedlichsten Brotsorten Bread and Butter Pudding gemacht und ich kann alle davon empfehlen:

  • Einfaches Kastenweißbrot, entweder bereits geschnitten oder im Laib
  • Weizenbrötchen
  • Baguettebrot
  • Toastbrot
  • Sandwich-Scheiben
  • Hefezopf

Der Bread and Butter Pudding ist ein einfaches Gericht, der, wie viele simple Speisen, aber auch ein Upgrade erhalten kann, etwa, in dem du Hefezopf oder Brioche anstelle von Weißbrot verwendest.

PS: Den Brotrand kannst du wegschneiden, musst du aber natürlich nicht. Falls du ihn wegschneidest, kannst du aus den Brotrand-Resten sehr gut Croûtons machen, in dem du sie in Würfel schneidest und in etwas Fett anröstest. Schmeckt super zu Salat!

Wie isst man Bread & Butter Pudding?

Der Bread and Butter Pudding ist an sich schon so cremig und reichhaltig, dass er eigentlich nichts weiteres braucht. Ich mag es jedoch, wenn die oberste Schicht meines Bread and Butter Puddings ein wenig krosser ist, und dazu schmeckt Vanillesauce oder Eis ganz hervorragend. Du kannst aber auch Schlagsahne, Marmelade oder Ahornsirup darüber geben, wenn du keine Angst vor der Extraportion Süße hast.

Bread and Butter Pudding Rezept

Bread and Butter Pudding

Der englische Brotpudding "Bread and Butter Pudding" ist ein beliebtes Dessert in Großbritannien. Ein süßer Auflauf aus Brot, Milch, Eiern und Rosinen.

  • 8 Scheiben Weißbrot
  • 25 g Butter (zimmerwarm)
  • 50 g Rosinen (alternativ: Sultaninen, Korinthen oder andere getrocknete Beeren)
  • 2 TL Zimt (am besten Ceylon-Zimt)
  • 350 ml Milch (alternativ: Hafermilch Barista oder Sojadrink)
  • 1 Prise Muskatnuss
  • 50 ml Schmand (alternativ: pflanzliche Sahne Alternative z.B. aus Hafer oder Soja)
  • 2 Eier
  • 30 g Zucker (ich persönlich nehme nur 10 g Zucker + 2 EL Ahornsirup)
  1. Eine kleine Auflaufform buttern

  2. Den Rand vom Brot abschneiden und jeweils eine Brotseite buttern und einmal durchschneiden (meine Toastscheiben schneide ich in Dreiecke)

  3. Jetzt geht es ans Schichten: Erst eine Schicht Brot in die Auflaufform geben, dann die Rosinen und abschließend den Zimt. Wiederholen, bis das ganze Brot aufgebraucht ist. Mit Brot abschließen.

  4. Die Milch zusammen mit dem Schmand in einem kleinen Topf erhitzen (die Milch soll warm, aber nicht heiß werden und auf keinen Fall kochen!)

  5. Die Eier mit dem Zucker und ungefähr drei Viertel der Milch-Schmand-Flüssigkeit in einer Schüssel mit dem Schneebesen verrühren, bis eine glatte Masse entsteht.

  6. Die warme Milch-Crème über die Brotscheiben in der Auflaufform geben und das Ganze für ungefähr eine halbe Stunde durchziehen lassen.

  7. Währenddessen den Ofen auf 180° vorheizen (Ober- und Unterhitze)

  8. Nach der 30-minütigen Ruhezeit die Muskatnuss über den Brotpudding streuen.

  9. Auf der mittleren Schiene ca. 30 bis maximal 45 Minuten backen. Immer wieder prüfen, ob die obere Brotschicht nicht zu sehr anröstet. Falls doch, ein wenig Milch darübergießen und/oder mit Backpapier abdecken.

  10. Den Bread and Butter Pudding am besten warm servieren.

Zum Bread and Butter Pudding schmeckt ein Klecks Sahne, Vanillesauce oder alternativ auch Nuss- oder Vanilleeis sehr gut. Er kann natürlich auch pur genossen werden!

Dessert
Grossbritannien