Die Royal Wedding von Harry und Meghan wird mir für ewig im Gedächtnis bleiben. Drei Tage, in denen nicht nur das Städtchen Windsor im absoluten Ausnahmezustand war, sondern auch Simone von Totally London und ich. Wie es so läuft als Royal-Wedding-Blogger und wie man es geschickt anstellt, das royale Brautpaar gleich zweimal zu sehen, das erfährst du exklusiv hier in meinem Behind the Scenes-Bericht – 3 „epic fails“ inklusive. Das sei vorab verraten: viel Schlaf ist nicht Teil des Geheimrezepts.

Die Vorbereitung

Die Ausstattung: Hauptsache, der Akku hält!

Natürlich hat mein iphone-Akku so ziemlich genau zwei Tage vor dem großen Event schlappgemacht. Eigentlich kein Drama und der Akku war auch schnell ausgetauscht und durch einen neuen ersetzt, der eigentlich funktionieren sollte. Das tat er auch – aber nur bis zu einem gewissen Grad. Und erneutes Aufladen ging nur, wenn das Handy ausgeschaltet war. Nicht gerade ideal für Facebook Lives und Instagram Stories. Zu meinem Handy kamen also noch zwei Ladebänke sowie ein Ersatzhandy dazu. An weiterem technischen Equipment fand nur noch mein Laptop den Weg ins Handgepäck. Die Leica ließ ich dieses Mal zu Hause, schließlich kann ich nicht zwei Kameras auf einmal bedienen, wie ich bereits mehrfach feststellen musste. Der Selfie-Stick durfte ebenfalls verschämt in seiner Ecke liegen bleiben, aber nur, weil ich vergaß, ihn einzupacken. Denn im Falle einer Royal Wedding wollte ich meine peinliche Berührtheit angesichts der Nutzung eines Selfie-Sticks ausnahmsweise mal ignorieren.

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Frühe Anreise entspanntes Sightseeing & Souvenir-Shopping

Donnerstag Nacht kam ich in London an, wo Simone schon in unserer nicht ganz standesgemäßen Unterkunft in Kensington auf mich wartete. Nach ein paar wenigen Stunden im-Bett-wälzen hieß es auch schon wieder raus aus den Federn – und ab nach Windsor! Der Plan war, die Stadt am Tag vor der Hochzeit zu erkunden, die Atmosphäre aufzusaugen und schonmal einen strategisch guten Platz zu wählen, an dem wir am Samstag stehen wollten. Abends dann würde Simone zurück nach London und ich ins acht Meilen entfernte Maidenhead, wo ich ein Hotelzimmer gebucht hatte. Und dann kam doch alles anders als gedacht. Zunächst hielten wir jedoch am ursprünglichen Plan fest und waren erstaunt, wie angenehm ruhig es am frühen Freitagmorgen in Windsor noch war. Die Royal Fans hatten es sich in der Nähe des Windsor Castle zwar schon seit Tagen mehr oder weniger gemütlich gemacht, außer den hartgesottenen royalen Unterstützern war die Lage aber sehr entspannt in Windsor. So konnten wir den Morgen perfekt dafür nutzen, um Simones 10-Punkte-Liste abzuhaken. Darüber werdet Ihr bei Totally London bald mehr erfahren, nur soviel: ein Besuch in Windsor lohnt sich auch ohne Royal Wedding! Als um Punkt 9 die Läden öffneten, waren wir die ersten Kundinnen im Souvenirladen und schlugen zu, was das Zeug hielt. Naja, ich nur bedingt, denn, du weisst ja, ich bin Handgepäcksreisende. Aber ein paar Mitbringsel mussten dann doch mit und für meine liebsten Blogleser gibt es davon auch etwas zu gewinnen. Dazu später mehr. Simone jedenfalls war im Shoppingrausch, schließlich brauchte sie ja genügend Ausstattung für ihre Überraschungsboxen.

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Das Royal-Blogger-Headquarter: mittendrin statt nur dabei

Und gerade dann, wenn du gerade so gar nicht damit rechnest, schickt dir das Universum genau das, wovon du nichtmal zu träumen gewagt hast. Eine Freundin hatte ein Hotelzimmer in Windsor gebucht, schon lange bevor von der Royal Wedding überhaupt die Rede war. Weil sie verhindert war, das Hotelzimmer allerdings nicht mehr stornieren konnte, durften wir unser Camp im wunderschönen Windsor Castle Hotel aufschlagen. Das beste daran, und das kannst du am Namen wahrscheinlich schon erahnen: das Hotel ist direkt gegenüber von Schloss Windsor gelegen. Das  garantierte uns einen extrem guten Platz für die Kutschfahrt von Prinz Harry und Meghan im Anschluss an die kirchliche Zeremonie, sondern auch eine riesige logisitische Erleichterung. So mussten wir quasi nichts mitschleppen, konnten zurück aufs Zimmer für Trinken, Essen, Handy aufladen und was man sonst noch alles so tun muss. Jackpot! Danke Universum, Danke Mareike, mindestens ein gepflegter Drink ist dir sicher!

Information bei der Fachpresse

Neben Sightseeing blieb am Freitag auch noch genug Zeit, um sich nochmal über alles Wissenswerte zu informieren. Wie genau ist der Zeitplan der Hochzeit? An welchen Orten führt die Kutsche vorbei und wo kann man das Brautpaar vielleicht noch ein zweites Mal sehen? Gibt es neue Details zum Hochzeitskleid und wer führt Meghan nun zum Altar? Die Redaktion empfiehlt: Sehr gutes Hintergrundwissen und den neuesten Gossip über die Royals (und nicht nur die britischen) bekommst du übrigens bei der Nummer 1 unter den royalen Blogs in Deutschland, Adelswelt.

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Fail Nr. 1: While you were sleeping…

Es ist Freitag Nachmittag. Wir sind durch mit Sightseeing, Souvenirshopping und strategischer Planung. Simone geht erstmal zurück nach London, weil sie dort noch ein Konzertdate hat. Ich merke den fehlenden Schlaf der letzten Nacht und entscheide mich für einen kleinen Powernap in unserer bescheidenen Windsor Unterkunft. Ich wundere mich noch etwas, dass es an der Straße vor dem Hotel noch voller ist als sonst. Stehen die Leute alle bis morgen da? Es ist kaum ein Durchkommen, gut, dass ich das goldene Armbändchen habe, dass mir den Zutritt zum Hotel gewährt. Eine gute halbe Stunde später wache ich nur minimal ausgeruht wieder auf. Was ich dann aber gleich auf BBC sehe, schießt mir soviel Adrenalin in die Adern, wie es fünf doppelte Espressi nicht vermögen: Während ich selig schlummerte, nahmen die Prinzen William und Harry ein Bad in der Menge und schüttelten zahlreiche der Hände der umstehenden Fans. Keine 50 Meter von unserem Hotel entfernt. Schlagartig wurde mir auch klar, was es mit dem Menschenauflauf auf sich hatte. Aber Hauptsache ich konnte gut schlafen, grrr.

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Am Hochzeitstag

Strategische Positionierung für den besten Blick

Weine nicht über verschüttete Milch. Der Fail von gestern ist vergessen, am Hochzeitstag überwiegt die Freude über unsere Toplocation. Ohne tagelang davor campen zu müssen haben wir einen Logenplatz an der Straße, an der wenige Stunden später die Kutsche mit dem frischvermählten royalen Paar vorbeifahren wird. Wir können es also gemütlich angehe lassen und frühstücken erstmal ausführlich. Falls du jemals im Windsor Castle Hotel absteigen solltest, dann probiere zum Frühstück unbedingt die „Windsor Poor Knights“ – arme Ritter mit Marmelade, Sahne und frischen Erdbeeren. Ein Gedicht und die beste Basis für royales Bloggen.

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Fail Nr. 2: Ich seh‘ ja gar nix!

Jetzt sind wir also vor Ort, die Gäste sind eingetroffen und los geht die Hochzeitszeremonie in der nur wenige Meter entfernten St. George’s Chapel im Windsor Castle. Doch irgendwas stimmt hier nicht…was ist es bloß? Man mag mich naiv nennen oder verpeilt, doch tatsächlich habe ich eine Sache nicht bedacht: der beste Platz an der Strecke bedeutet nicht automatisch die beste Sicht auf die kirchliche Trauung. In unserem Fall bedeute das sogar: gar keine Sicht. Denn die Live-Übertragung der Zeremonie findet hier ausschließlich akustisch statt. Statt auf eine Leinwand blickte ich also auf Lautsprecher. Der erste Ärger über diesen Umstand ist in der Sekunde vergessen, in der Bischof Michael Curry seine Predigt beginnt – eines meiner absoluten Highlights der royalen Hochzeit. Und, Glück gehabt: Wir stehen direkt vor der Fensterscheibe zur Lounge unseres Hotels, in der die Hochzeit auf dem Fernseher gezeigt wird. In den entscheidenden Momenten brauche ich mich also nur umzudrehen, um zu sehen was passiert. Und so bekomme ich den Kuss von Meghan und Harry dann auch live mit.

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Den entscheidenden Moment genießen

Die kirchliche Trauung ist vorbei, nun warten wir auf die Kutsche. Und dann geht alles ganz schnell. Ich halte das Handy in meiner Hand, den Finger auf dem Auslöser. Aber Meghan und Harry will ich mit eigenen Augen sehen und nicht auf dem Display meines Handys. So schieße ich meine Fotos auf gut Glück und bin dann mit dem Ergebnis doch hochzufrieden. Ich kann es mir selbst nicht erklären, was meine Faszination für die Royals ausmacht. Aber der Augenblick, als die Kutsche vorbeifährt und sich Meghans schönes Gesicht in meine Richtung dreht, ist ein absoluter Gänsehautmoment. Das sieht auch Simone ähnlich, mit der ich danach ein paar ungläubige Blicke wechsle – denn für Worte ist gerade keine Zeit. (I’m not crying, you’re crying!)

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Nach dem Spektakel ist vor dem Spektakel

Die Kutsche ist vorbeigefahren, die Menge löst sich auf, jetzt endlich Pause. Falsch gedacht, wir sind ja nicht zum Vergnügen hier! Etwas essen müssen wir allerdings dennoch, schließlich ist das Frühstück doch eine ganze Weile her. Statt eines gemütlichen Lunchs gehen wir zu Marks & Spencer, äh, ich meine Markle & Sparkle, und kaufen Sushi, Salat & Obst. Glücklicherweise haben wir einen Park um die Ecke und schlagen unsere Picknickdecke im Bachelor’s Acre auf. Eine gute Gelegenheit, um einen weiteren Punkt auf Simones To-See-Liste abzuhaken: hier steht eine Statue der Queen mit ihren Corgis! Genug ausgeruht, jetzt geht es zurück ins Hotel um den nächsten Programmpunkt zu planen. Es gibt nämlich eventuell noch eine Möglichkeit, das junge Brautpaar zu sehen. Und abermals stellen wir uns hin, diesmal vor die Tore im Windsor Castle Park. Wir sind jetzt ein weitaus kleines Grüppchen an Schaulustigen, doch wir wissen, das wir richtig sind: um uns rum stehen einige Paparrazzi mit ihren riesigen Objektiven auf ihren Leiterchen. Und dann geht es schon wieder ratzfatz. Diesmal hat mein Handy keine Chance, denn das Cabrio, mit dem Harry und Meghan zur Party ins Frogmore House fahren, ist einfach zu weit weg. Einzig und allein Simones ruhiger Hand und ihrer Kamera ist es zu verdanken, dass wir noch einmal einen nahen Blick auf das Royal Couple werfen können. Dort auch zu sehen: der riesige Klunker an Meghans Finger, der einst Diana gehörte, wie wir erst später erfahren. Als auch diese Bilder im Kasten sind, können wir uns endlich mal in Ruhe hinsetzen und was essen. Die Wahl fällt auf Wagamama. Mein Pad Thai ist gut, aber nicht überragend, selbiges gilt für Simones veganes Curry. Aber gut, wir sind ja nicht zum asiatisch essen hier.

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Fail Nr. 3: While you were sleeping – again!

Dinner ist fertig, sooo, jetzt gemütlich zurück ins Hotel und ein bisschen fernsehschauen. Äh, ne. Gibt ja noch was zu tun. Das weiß auch Simone und weist an: „Bevor wir beide nicht unseren Blogpost fertig haben, gehen wir nicht schlafen.“ Recht hat sie, und so sitzen wir auf dem Hotelbett mit dem Laptop und bloggen, während gleichzeitig die schönsten Hochzeitsmomente im TV in Endlosschleife gezeigt werden. Endlich sind wir fertig und da wir seit einer geraumen Weile kaum noch die Augen offenhalten können, ziehen wir endlich ab ins Lummerland. Wir schlafen sofort ein – aber nicht besonders lange. Wach werden wir von einem Feuerwerk. Wir sind sogar zu müde, um den Vorhang vor dem Fenster beiseite zu schieben. Und somit verpassen wir also auch das Feuerwerk von Frogmore House, welches der krönende Abschluss der von Prinz Charles ausgerichteten Hochzeitsparty war.

Der Tag danach

Morgenlauf, Social Media, Presseschau & Big in Japan

So ärgerlich das mit dem verpassen Feuerwerk auch war, so gut tut es, mal einigermaßen ausgeschlafen in den Tag zu starten. Den frühen Morgen nutze ich für einen Lauf durch das größtenteils noch schlafende Windsor. Ich laufe in Richtung Eton, wo ich die Sonne über der Themse aufgehen sehe, dann durch den Park am Windsor Castle und weiche dabei den Pferdeäpfeln der royalen Kutsche aus. Neben mir sind nur wenige andere Menschen schon auf den Beinen. Ein paar andere Läufer, ein Gassigeher, ein Reporter-Duo und das Sicherheitspersonal, das wahrscheinlich die Nacht durchgemacht hat. „Lovely day for a morning job, isn’t it?“ – das Schlosswächter sind auch bei wenig Schlaf bester Laune und so freundlich, wie ich das von den Briten gewohnt bin. Auf den Lauf folgt ein erneutes, ausgedehntes Frühstück und dann heißt es auch schon Abschied nehmen von Windsor. Auf dem Weg zum Bahnhof darf ich mich dann noch einmal kurz wie eine Celebrity fühlen: TV Asahi aus Japan interviewt mich zur Royal Wedding.

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That’s it – bis zum nächsten Mal

Vielen Dank für eure zahlreichen Kommentare und Nachrichten auf Facebook und Instagram. Der Einsatz als royale Reporterin hat uns sehr viel Spaß gemacht und ich finde, wir haben das deutlich besser hinbekommen als das ZDF. Ob Simone der gleichen Meinung ist, kannst du in ihrem Rückblick zur königlichen Hochzeit lesen. Jetzt geht alles wieder seinen gewohnten Gang, doch das royale Thema lässt mich noch nicht ganz los…das wirst du in der nächsten Zeit schon noch merken.

Gewinnspiel: Sparkle like Markle

Ich habe ein Notizbuch mit dem Aufdruck „Sparkle like Markle“ mitgebracht und das kannst du gewinnen. Schreibe mir bis zum 23. Mai um 23 Uhr einen Kommentar und erzähle mir, wie und wo du die Hochzeit geschaut hast und was dir am besten gefallen hat. Unter allen Kommentaren wird der oder die Gewinnerin ausgelost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, detaillierte Teilnahmebedingungen hier.