Zwei Wochen mit dem Zug durch Schottland und England – eine wunderbare Art, Großbritannien zu entdecken. A decent cup of tea-Leserin Hannah hat sich diesen Traum erfüllt. Wie die Zugreise durch Großbritannien war, Geheimtipps sowie Tops & Flops des Großbritannien-Trips mit dem Interrail Global Pass.

Großbritannien Fan Hannah erzählt von ihrer Reise

Hannah wurde ihre Liebe zu Großbritannien bereits in die Wiege gelegt – mit zwei Englischlehrern als Eltern konnte sie gar nicht anders, als sich für die Briten und ihr Land zu interessieren. Schon als Kind war sie sehr oft im Vereinigten Königreich und die Verbindung hält bis heute an. Ihre letzte Reise führte sie 14 Tage lang von Edinburgh über Schottland und Nordengland bis nach Manchester. Wie es war und was sie dort empfehlen kann, verrät uns Hannah im Großbritannien Reiseinterview.

Meine Reiseroute

Edinburgh – Stirling – Pitlochry – Newcastle – York – Leeds – Sheffield – Manchester.

Ich hatte einen Interrail Global Pass, alle Fahrten und Unterkünfte sowie Unternehmungen habe ich selbst geplant.

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Sehr pittoresk: Pitlochry in Schottland. Foto: H. Reiners

Zugreise durch Schottland & Nordengland: Reisedauer

14 Tage, inklusive Anflug, Abflug am 15. Tag. Die Zeit war genau richtig. Da ich im Anschluss noch zwei Wochen in Skandinavien war, hatte ich irgendwann genug und habe mich auf ein anderes Land gefreut (Norwegen und Schweden, jeweils eine Woche).

Die Jahreszeit meiner Reise

Im Frühjahr: 12. März war Abflug! Ich mag den Sommer nicht, daher war die Jahreszeit perfekt für mich. In Schottland gab es sogar noch Schnee.

Das Highlight meiner Zugreise durch Großbritanien

Puh…Da man Schottland und England und die Ostküste nicht mit Greater Manchester vergleichen kann, ist das wirklich schwer zu beantworten. Schottland und der Peak District sind landschaftlich unschlagbar, Edinburgh, Newcastle und York gefielen mir städtisch am besten! Begründen kann ich das kaum, hat viel mit Gefühl zutun.

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Die Museum Gardens in York. Foto: H. Reiners

Das sollte man in Schottland & Nordengland nicht verpassen

Chatsworth House! Pompös und unnötig, aber mit einem tollen, riesengroßen Garten/Park drumherum! (Dort war ich mit dem Bus von Sheffield aus.) Und dann noch das Baltic Centre in Newcastle, wenn man sich für moderne bzw. Konzeptkunst interessiert.

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Chatsworth House in Derbyshire. Foto: H. Reiners

Geheimtipp – Zugfahren in Großbritannien

Nutzt die Züge! Die Verbindungen sind erste Sahne, kein Vergleich zu Deutschland. Alles ist pünktlich und zuverlässig, der Interrail Pass funktioniert einwandfrei und ist individuell bestellbar, man sieht aus dem Zug heraus viel vom Land ohne sich aufs Autofahren konzentrieren zu müssen. Also auch wenn man müde ist, kommt man von A nach B. Selbst winzige Orte haben einen Bahnhof, kein Mensch braucht ein Auto!

Die Pleiten meines Großbritannien-Trips

Eigentlich hatte ich nur zweimal Probleme mit zwei Unterkünften. In Pitlochry hatte ich ein BnB, das leider nicht so toll war, auch wenn das Frühstück und der Ort an sich viel wett gemacht haben. Und in York war ich in einem Ibis Hotel, da ich dachte, da wäre ich safe, weil es eine etablierte Kette ist, aber das war das schlimmste Hotel, in dem ich je war. Ich gehe nicht ins Detail, da ich mich sonst nur wieder aufrege (habe Gott sei Dank Geld erstattet bekommen).
Alles andere lief aber ganz wunderbar!

Großbritannien-Trip: Mein Gepäck

Ich hatte einen Weekender und einen Daypack Rucksack dabei. Das war eine hervorragende Entscheidung. Ich hätte zwar meine Bücher zuhause lassen können, aber mehr an Klamotten oder so hätte ich nicht gebraucht. Die Erfahrung hat mir gezeigt, dass ich eh immer zu viel einpacke, also habe ich mich für diese Reise sehr eingeschränkt, was am Ende gar nicht so einschränkend war.

Es hat mir zwar keiner geglaubt, wie ich mit so wenig Gepäck einen Monat zurechtkomme, aber ich habe alle, inklusive meiner selbst, eines Besseren belehrt.
Duschzeug gab es in den Unterkünften, Glätteisen blieb zu Hause – wer braucht schon gestylte Haare, wenn einen niemand kennt? – vermisst habe ich eigentlich nichts! Und wenn schon, man ist in GB ja nicht in der Wüste, man kann alles kaufen.

Verpflegung & Restauranttipp

Frühstück hatte ich immer inbegriffen, außer im AirBnb in Sheffield. Ansonsten habe ich auswärts gegessen oder auch nur noch ein Sandwich am Abend, Full English Breakfast hält ja bekanntlich lange satt! In Manchester unbedingt Cream Tea in den Richmond Tearooms genießen! So ein tolles Ambiente. Zumindest in der alten Location im Gay Village, inzwischen sind sie umgezogen.

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Köstlich: Cream Tea in den legendären Richmond Tea Rooms in Manchester. Foto: H. Reiners

So viel hat meine Reise gekostet

Das kann ich wirklich nicht sagen, da ich ja insgesamt länger weg war. Der Global Pass war aber definitiv ein großer Posten (knapp über 500€). Und ehrlich gesagt, habe ich das nie nachgerechnet, weil ich einmal in meinem bisherigen Leben einfach nur reisen wollte, ohne mir einen Kopf zu machen.

Mein Fazit: Würde ich die Reise noch einmal machen?

Unbedingt! Die Zugreise habe ich sofort jedem empfohlen, egal ob gewünscht oder nicht. Großbritanien ist sowieso immer eine Reise wert. Brexit hip oder hop!

Und etwas anders machen würde ich nicht. Ich weiß jetzt, wo ich wieder oder nie wieder hinmöchte, aber die Erfahrungen muss man ja einmal machen!

Und: Reist alleine! Ich gehöre zwar eh zu den Menschen, die sehr gut alleine sein können und lieber weniger als mehr Trubel um sich haben, sodass ich den ganzen Monat über nicht einmal Heimweh hatte, aber dennoch halte ich es für jeden Menschen für eine wichtige Erfahrung. Sowohl alleine planen, als auch alleine reisen. Man kann in seinem Tempo machen was man will, keiner nervt einen und man lernt sich selbst unfassbar gut kennen – und andere Menschen!

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Ein beliebter Pub in York: The Golden Fleece. Foto: H. Reiners

Mein nächster Trip

Meinen nächsten Trip plane ich nicht aktiv, aber ich weiß jetzt schon, dass als nächstes die Cotswolds, Northumberland und Shetland dran sind! In welcher Reihenfolge und ob alleine oder mit jemandem zusammen, sehe ich dann. Mich zieht es etwas in die Natur und die Einsamkeit – Berlin kann sehr anstrengend sein!

Mehr über mich

Ich bin Hannah, frische 28 Jahre alt und bin Master-Absolventin in Berlin. Gebürtig stamme ich aus dem schönen Rheinland. Die Reise war also mein Geschenk an mich selbst zum Abschluss des Masters.

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Das ist Hannah. Foto: H. Reiners

Übernachtung

In BnBs, Hotels und einmal in einem AirBnB. Ich habe mich nach Fußweg Bahnhof-Unterkunft orientiert und dann das günstigste genommen, da ich natürlich so wenig Geld ausgeben wollte wie nötig – Großbritannien ist ja eh teuer genug.

Serie: Meine fabelhafte Großbritannien Reise

Vielen Dank an Hannah für die tollen Geschichten und Eindrücke von ihrer Zugreise durch Schottland und England. Falls du auch eine fabelhafte Großbritannien Reise gemacht hast und mir davon erzählen willst, dann schreib mir doch eine Nachricht!

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